Zuerst Mau dann Wow auf dem hohen Adelegg

Beobachtungnacht vom 6/7. 4.2018.

Beobachter: Werner B., Roland H., Markus T., HaJü

Beobachtungsergebnisse von Hajü und Werner, Roland

Bedingungen:

Der Tag war komplett wolkenlos. Die Vorauassagen von meteoblue  und skyskippy.com waren hervorragend. Jedoch die Saharastaubvorherage eher ungünstig! Die Wolke sollte leider über die Alpen ins Alpenvorland ziehen. Scho beim Sonnenuntergang war ein trockener Dunst zu sehen und zu messen. Die Luftfeuchte war anfänglich bei knapp über 65%.
Wir fingen mit 8°C an und die Temperatur stieg wägrend der Nacht bis 10°C. 

Der Wind war anfangs böig, ließ aber gegen 22:30 deutlich nach. Die WIndrichtung wechselte von Nordost auf Süden. Mit ihm kam die Wärme und Trockenheit. Die Luftfeuchte fiel dann bis auf knapp über 30%. 
DIe Transparenz war anfangs bei 2-3, also eher Mau!! Das Seeing war ebenfalls sehr bescheiden. DIe Nacht teilte sich somit in 2 Hälften, da die Bedingungen gegen 23:30 deutlich besser wurden. Die Grenzgröße lag anfangs knapp bei über 6mag. Um Mitternacht hatten wir 6m5 und eine sehr gute Transparenz und ein dazu gutes Seeing. Schade das der Mond relativ hell gegen 2:19 unere Nacht beendet hatte.
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Foto Roland

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Foto Roland

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Foto Roland

Die Protagonisten der Nacht

Meine Objekte:

NGC 3521      OdM April (Roland)      Gx             Leo

NGC 3521neg

Gegen 22:30 bei bescheidener Transparenz war der Anblick eher entäuschend. Ich beobachtete das Objekt
bei sehr guter Transparenz nach und da kamen Details zum Vorschein. Ich beobachtete mit 180 -225x .
Die Zeichnung ist eingenordet und entspricht nicht dem Okularanblick. Norden ist oben! 

Ich sehe ein helles ovals Zentrum. Nach Norden kann ich Helligkeitsunterschiede ausmachen. Einen etwas hellen Bogen konnte ich nördlich ausmachen. Ebenfalls darüber  eine hellere Region, die der obere Spiralarmansatz sein könnte. An der östlichen Seite fiel die Helligkeit gegenüber der westlichen Seite ab. Die Gx liegt in Schrägansicht ähnlich von M 31 und knallt bei guter Transparenz sehr hell! Die Grenzgröße lag bei der Nachbeoabchtung ca. bei 6m5 im Süden. 

M 51  (NGC 5194/95)        Gx Paar      Jagdhunde

M 51neg
Das Galaxieobjekt am nördlichen Sternhimmel. Die Zeichnung wurde von mir zur besseren Einordnung hier wieder eingenordet.
Der Anblick anfangs der Nacht bei knapp 6mag  war entäuschend. Man sah zwar die Spiralarme. Jedoch verschwammen die Spiralarme im nebligen Brei.
Später ging einem das Herz auf. Die Helligkeit nahm mit der sehr guten Transparenz deulich zu. Die Spiralarme
schälten sich heraus und ich konnte bis 300x vergrößern. Die Galaxie war okualarfüllend zu sehen. 
Ich konnte nun die helleren Knoten hervorragend sehen. Ebenfall Sterne innerhalb der Gx. Ein wunderschöner Anblick!
Die Brücke zwischen den Galaxien konnte ich nur jeweils  alsAnsätze ausmachen. Das war aber schon schwierig. Oberhalb des
Brückenansatzes von NGC 5194, konnte ich einen kleinen Knoten oder Aufhellung ausmachen. NGC 5195 sah aus wie ein Komma. Südöstlich war ein harter 
dunkler Rand. Nach Norden hin ist diese Galaxie am hellsten. 

 

ARP 160  (NGC 4194)            Gx      U Mayor

Arp160neg
180-225x
12m4 ist die Helligkeit. Ich beobachtete die Gx am Anfang bei knapp über 6mag. Ich sah eine Nord Südlich 
elongiete Gx. Nördlich scheint sie ein wenig breiter. Südlich schmäler. Den Schweif nach Norden ist nicht zu sehen.

ARP 199     (NGC 5544/45)         Gx Paar im Bootes

Arp 199neg

NGC 5544 13m3
NGC 5545  15m3
Die sogenannte Ausrufezeichengalaxie machte ihrem Namen alle Ehre. Überrascht war ich da ich die vermeintlich schwächere NGC 5545 etwa gleich hell mit mit der Face On NGC 5544 beobachten konnte. NGC 5545 bildet den länglichen Teil. Ich konnte da sogar zentral eine Aufhellung sehen. NGC 5544 ist rundlich. Man sieht aber nur der Ansatz davon. Kein Halo sonst sichtbar, aber auch hier eine hellere zentrale Aufhellung. Die Trennung der zwei Gx ist nicht zu machen. Sie scheinen verbunden zu sein!

Roland und ich harrten noch bis 1:30 aus und packten angesichts des nahenden Mondes ein. War mal sehr interessant, Objekte bei 2 verschiedenen Bedingungen zu beobachten. Das Fazit ist natürlich keine Überraschung. Je dunkler der Himmelshintergrund, oder Transparenz umso besser kann man Details aus den Objekten entlocken. M 51 und NGC 3521 waren da ein sehr gutes Beispiel. Die niedere Luftfeuchtigkeit war sicher sehr hilfreich!!

Ergebnisse mit Nachtrag von Werner:

Bei mir ging es mal wieder vorrangig um die Objekte der letzten Monate ( OdM ).
Als erstes steuerte ich den California Nebel an und suchte mit Übersichtsokular und H-Beta Filter erfolglos die Gegend ab. Auch meine Alternativlösung mit Fernglas 10x42 und 1x H-Beta brachte nicht den erwünschten Erfolg.
Dieses OdM werde ich jetzt einfach mal auf Ende Jahr verschieben, steht einfach schon zu tief in dieser staubigen Jahreszeit.
Beim März Objekt hatte ich letztes Mal schon eine gewisse Vorarbeit geleistet. Jetzt ging es nur noch um etwas mehr Details zu erhaschen und diese zu zeichnen. Das Triplett war schnell aufgesucht und zurechtgelegt:

NGC2964 und Freunde / das Triplett überm Kopf vom Löwen

Die NGC2964 hatte die ovalste Form der drei mit leicht breiter wirkendem oberen Halo und kleiner wirkendem, leicht länglichem Kernbereich . Spiralarme keine erkannt. Bei der NGC2968 war der längliche, größere Kernbereich schön zu erkennen. Die Haloform war deutlich runder. Die kleine runde NGC 2970 war nur als Nebelfleckchen ohne Details wahrnehmbar. 

ZNG071

Weiter ging es zum April (-scherz) Objekt von Roland. 

NGC3521 / die von Messier übersehene 

Sehr schöne GX mit großem Halo mit lang gezogenen , hellen Kernbereich. Leider kein Staubband  sichtbar. Aber ein Objekt, das einen erneuten Besuch wert ist.

ZNG072

Beim Aufsuchen von der NGC3521 viel mir ein Komet nahe dem Leo Triplett ins  Auge. Eine kurze Simulation zeigte, das er am 1.Mai die M66 kreuzen wird. Die Aufsuche von 74P/Smirnova-Chernykh blieb aber erfolglos.  Der Komet war im Skysafari zwar schön dargestellt, hatte aber nur eine 15,4mag Angabe. Genauso erging es mir mit der UGC3573 und einer 15mag Angabe. Dieses war einfach in der ersten Nachthälfte nicht erreichbar. Weiter zu einer etwas „Helleren“

UGC7321 / Das Haarbändchen der Benericke

Unweit des Coma Sternhaufens leicht aufzusuchen und zu positionieren.  Zuerst indirekt und dann leicht zu erkennendes Objekt in Form eines schwachen Bandes ohne besondere Aufhellung. Kleines Sternchen an einer Spitze erkennbar. Jedenfalls gingen 13,4mag in dieser Nacht.

ZNG073

Um 24:00 Uhr war mein Kurzeinsatz diesmal beendet und mußte die Heimreise antreten, bevor die Transparenz merklich besser wurde. Aber dafür gab es bei mir noch eine Zugabe:

2. Beobachtungsnacht vom 07-08.April 2018

P1100821klein

Foto Roland

Beobachter:                              Roland                   Werner                         Wolfram

Am nächsten Tag war Wolfram und Roland mit mir am Start. Der Sahara Staub war nach den Wetterkarten jetzt noch weiter nördlich gezogen und nicht nur wie gestern knapp über die Alpen reichend.  Also wieder keine zu erwartenden Topwerte.

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Foto Roland

Als erstes Objekt wurde das Trapez im Orionnebel angepeilt, obwohl die Dämmerung noch lange nicht abgeschlossen war und erst die 3 Gürtelsterne sich zu erkennen gaben. Angefahren und gepeilt auf gut Glück! Bei 365x konnte die E Komponente sehr leicht von der A getrennt werden. Er gab sogar eine rötliche Färbung ab. Die F-Komponente war auch gut zu zu sehen, aber nur angrenzend zum C –Stern.  Bemerkend ist noch zu sagen, daß der A Stern nicht die Dominanz an Helligkeit brachte und die Trennung somit begünstigte. Vom Nebel selbst war noch keine Spur sichtbar. Jedenfalls war das Seeing besser und vielversprechender als gestern.

Erstes Objekt der Nacht:

PGC 88608 Sextans Dwarf Galaxie mit 12mag

Von der Helligkeit sollte es kein Problem darstellen, aber nichts festzumachen, was GX ähnlich sein könnte. Bei der nächsten Galaxie UGCA205  (Sextans A) war es ähnlich. Dort  konnte ich wenigstens ein paar Helligkeitsbereiche erkennen.  Dann halt wieder eine NGC …  Aber zuerst mal Seeing Test am

Eskimo und Farbtest am Jupiters Ghost. Innere Schalen und Randhalo waren bei 720x schon recht deutlich erkennbar aber Farbe kam nicht mal im Übersichtsokular.

NGC3115 / Die Spindel im Sextant

Schöne elegonierte Form mit hellem, langgezogenem Kernbereich. Halo Enden spitz auslaufend. Gleich gezeichnet! Schöne elongierte Form.

ZNG074

Zwischendurch mal bei Wolfram sehenswerte Sternhaufen im Fuhrmann geschaut.ab und zu braucht man halt mehr Sternenlicht. Danach hoch zum kleinen Löwen. Eine  Milchstraßen ähnliche GX stand auf dem Programm.

NGC3344 / Die markante Spirale im kleinen Löwe

ZNG075

Hätte ein Löwe einen Höcker, wäre die Lage der GX gleich damit beschrieben. Jedenfalls liegt sie sehr nahe am großen Leo.  Schon im Übersichtsokular  sind 3 markante Helligkeiten in einer Linie erkennbar. Eine davon ist der Kernbereich und der Hellste davon ein Vordergrundstern. Leider auch da keine Spiralarme oder helleren Bereiche erkennbar. Bei gesteigerter Vergrößerung noch 3 weitere Sterne erkennbar, die eine 4er Reihe bilden.

In dieser Nacht war 24:00 Uhr wieder meine terminlich begrenzte Aufbruchzeit. 

Grüße Werner