25.-26.Mai 2017


Der Drang nach einer Sternennacht war mal wieder enorm angestiegen. Das Wetter versprach an diesem langen Wochenende mal wieder gut zu werden und so fieberte ich von Tag zu Tag einer weiteren Nacht entgegegen. Die Prognosen für Donnerstag waren dann aber doch nicht so gut und die interne Gruppendiskusion

schwenkte Richtung Freitag und Samstag um. Da der Samstag für mich nicht ging und eine kurze Nacht viiiiel zu wenig ist, entschloß ich mich, nach einer bis in den Abend dauernden Sat-Film Einschätzung, an diesem Abend zu starten. 
Ziel: Parkplatz Eschacher Weiher. 
Dort angekommen parkte ich neben zwei Teenagern, die mit einem Standart Stativ und Kamera ausgerüstet, die Milchstaße ablichten wollten. Nach einem netten Gespräch mit den Jungs und Aufbau meines Teleskopes schaute ich mir ihre Ergebnisse mal genauer an. Bei einem Bild hatten sie sogar Jupiter mit den 4 Monden getroffen.Aber Milchstraße war natürlich um 22:30Uhr viel zu früh. Auch war noch eine starke Bewölkung sichtbar, die Richtung Süden ca. 40GRD in der Höhe die Sicht versperrte.   Kurzentschlossen zeigte ich ihnen dann Jupiter, M53,M57, M13 und den zur Zeit am Himmel stehenden Kometen Johnson. 
Mal wieder etwas für den Nachwuchsarbeit geleistet. Sehen wir mal, ob ich einen von ihnen wieder sehe. Begeistert waren sie jedenfalls.
Datei 02.06.17 19 25 28

Meine Zeichnungen

Komet Johnson C/205 V2: 

Mein erster gezeichneter Komet als Einstieg in diese Nacht. Er erreichte eine Helligkeit um die 6,8mag und ist ca. 245mio km von uns entfernt.  Als Vergrößerung wählte ich 400fach, weil er so schön zwischen den Sternen lag. Auch habe ich die Hintergrundhelligkeit auf dem Bild nicht nachgedunkelt. Er erhellte den ganzen Sichtbereich merkbar auf. Der Schweif ging aber nicht wie bei SkySafari dargestellt in Südrichtung, sondern eindeutig nach Nord.
 ZNG043 JOHNSON INV

NGC 6946  Fireworksgalaxie mit SuperNova:

Die NGC6946 mit der zur Zeit sichtbaren SN 2017 eaw war diesmal mein unbedingtes Muß an diesem Abend. Wer weiß, wie lange sie noch sichtbar sein würde.
ZNG044 FIREWORK INV
Die Galaxie liegt auf der Grenze zwischen dem Sternbild Schwan und Chepeus, nahe an Eta Cep. Schnell gefunden und gleich die SN nach Vorlagebild ausfindig gemacht. Spiralarme kamen trotz naher Lichtglocke von Kempten überraschend gut, indirekt sichtbar, rüber. Die helleren Bereiche und der kleine hellere Bereich unten rechts am Stern waren direkt sichtbar. Die SN war der hellste Stern unter den nach oben laufenden, nach links abbiegenden Winkel mit 4 Sternen.

NGC5907 im Drachen

Als nächstes hatte ich eine fast EdgeOn GX im Drachen auf meiner Liste, die auch den Namen Splinter Galaxie trägt. Die ca. 40Mio Lichtjahre entfernt GX ist ein sehr dankbares Objekt zum Zeichnen. 
ZNG045 NGC5907 INV
Das Zentrum mit seinen helleren Ausläufern Richtung Spitzen ist einseitg nach unten (östlich) ausgeprägt. Obere gerade Kante läßt auf Staubband schließen. Eigentlich wollte ich von dieser gleich direkt weiter zum Draco Triplet. Hab mich aber total am Himmel verfahren. Um 3:00Uhr war dann die Nacht eh schon vorüber und ich packte sehr zufrieden über die Ergebnisse zusammen.