November Neumond 2012 - Was für Nächte!!

4 Nächte waren die Ausbeute in diesem Monat! Durch eine ideale Inversionswetterlage wurden diese Nächte zu den Highlightnächten des Jahres 2012!
Ich verbrachte 2Nächte auf der Kreuzleshöhe und 2 Nächte in Oberried!

Am14/15.112012 verbrachte ich eine hervorragende Nacht auf der Kreuzleshöhe. Transparenz und Seeing waren sehrgut!! Langsam beängstigend da oben!!!SQM 21, 48; Luftfeuchte 68%

Vom 16-18.11. waren wir dann in Oberried. Der 16/17.11. war mit Roland eine hervorragende Nacht. Anfangs noch eine etwas gebremste Transparenz. Nach 0 Uhr sah es dann deutlich besser aus!! SQM 21,60; Luftfeuchte: 85%

Die Zweite Nacht vom 17/18.11. begann erst gegen 2 Uhr, da vorher kräftig Cirren unterwegs waren. Danach klarte es noch gut auf. SQM 21,42; Seeing gut!; Luftfeuchte 75%. Gegen 5:30 kam dann wieder hohe Bewölkung auf!

Höhepunkt war auf der Kreuzleshöhe am 20/21.11.2012! Das Zauberwort: Komplette Inversionswetterlage!!!!

Keine Aufhellungen waren am Horizont zu sehen. Der Nebel im Tal hielt jegliches Licht ab!! Ein wohl fast ursprünglicher Nachthimmel stach in meine entzückten Augen!! M 33 war direkt zu sehen. Das Einmalige war die hervorragende Transparenz und ein unglaubliches Seeing!! Ich konnte bis 522x scharf hochvergrößern!! SQM 21,68; Luftfeuchte: 55%..

Hier ein paar Impressionen...

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So ein dunkelblauer Himmel ist meist ein sehr gutes Vorzeichen für eine kommende sehr gute klare Nacht

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Dämmerungsphase in Oberried

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Hier meine zeichnerischen/beobachterischen Ergebnisse der Nächte....

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Mitbeobachter: Gitti, Roland Hane..


NGC 1501      PN         Cam        

Dieser PN ist im Sternbild der Giraffe zu finden.Er ist ca. 4200 Lj von uns entfernt. Der ZS ist ein Wolf Rayet-Stern.
Das Entdeckungsdatum liegt im Jahre 1787.Der Deutsch-Englische Astronom William Herschel war der Entdecker.
NGC_1501_Original__neg

Schon mit 100x ist ein runder Nebel zu sehen. Ein relativ heller ZS blitzt heraus. Mit höherer Vergrößerung wird ein deutliche Randhelligkeit des Nebels erkennbar. Mit 522x ist der PN noch scharf im Okular. Das Innenleben um den ZS sehe ich gegenüberliegende hellere Bereiche und dunkle Bereiche, die gegenüberliegen. Wir sehen alle von einander getrennt mit maximaler Vergrößerng, blitzende Sterne im Nebel, können Diese aber nicht halten und verifizieren.Sind die überhaupt visuell zu sehen???
Vor allem der südöstliche Teil vom ZS ist dunkler.Die Randhelligkeit ist südöstlich und nordwestlich am hellsten. Um die 10 Uhr des Nebels erkennt Gitti die hellste Stelle mit einer Unterbrechung. Die Unterbrechung kann ich so nicht sehen.Filter bringen keine Verbesserung.

Hubbleaufahme von NGC 1501


NGC 2022       PN      Orion

Der PN ist im Sternbild Orionzu finden.Er ist 7000LJ von uns entfernt und wurde 1785 ebenfalls von William Herschel entdeckt.

NGC_2022_neg

Der PN ist mit 100x eine runde Scheibe. Erst mit höherer Vergrößerung kann man eine schwache Ringform erkennen. Mit 522x blaßt der zentrale Teil ein wenig ab. Ein ZS ist nicht erkennbar. Mit UHC ist südlich eine Aufhellung zu beobachten, die ich schwach auch schon ohne Filter bemerkte. 

Aufnahme von NGC 2022


IC 418     Spirografnebel       PN               Lepus

3000Lj ist der PN entfernt und liegt im Sternbild des Hasen, südlich von Orion. Spirografnebel wird er genannt, wegen den Mustern , das das gleichnamige Spielzeug aufweist. 
Hier die Hubble Aufnahme des Nebels 

Man vermutet chaotische Winde, welche vom Zentralgestirn ausgehen. Der ZS ist ein veränderlicher Stern, dessen Helligkeit sich inerhalb Stunden ändern kann. Aktuell befindet sich der ZS oin der Phase eines weißen Zwergs. Vorher war er ein Roter Riese und brannte aus und stieß die Hülle ab.

Scheinbare Helligkeit des Objekts: 9m3
Scheinbare Helligkeit des ZS: ca 10m3 veränderlich 

IC_418_neg

Am 16/17.11. in Oberied bei guten Bedingungen und ein paar Tage später bei besten Bedingungen gehe ich das Objekt nochmals an. Es ist eine Nachbeobachtung, da ich den PN im Vormonat schon gezeichnet hatte.Ich hatte dabei weniger die Randhelligkeit erkannt und gezeichnet, sondern auch eine helle zentrale Region, die visuell gar nicht zu erreichen ist. Dank an Uwe Glahn für seine Infos!! Der Bericht vom Oktober!

In Oberried aber vor allem ein paar Tage später auf der Kreuzleshöhe sah ich das Objekt im besten Seeing und Durchsicht!Der scharf abgegrenzte Rand setzt sich nun vom Rest des ovalen Nebels ab. Jedoch sehe ich immer noch um den ZS eine zentrale Aufhellung, die ich nun aber dem hellen ZS zuschreibe.


NGC 1788   Fledermausnebel   GN        Orion

ist ein Refelxionsnebel im Sternbild Orion. Er wird auch Fledermausnebel genannt. Es ist eine Sternentstehungsregion.

NGC_1788_neg

Ich sehe mit 136x ein verschwommener Stern, der mit einer länglichen Nebelstruktur eingehüllt ist. Der NEbel reicht bis zu einem benachbarten, noröstlichen Stern. Ich merke mir das Objekt vor und mach nur eine relativ kurze Skizze, da mir an dieser Nacht die Zeit wegläuft!!

ESO-Link Zoom auf NGC 1788


NGC 2024          Flammennebel           GN               Orion

ist ein Emisionsnebel im Sternbild Orion. Der Flammennebel ist ein Teil des Orionnebelkomplexes. Es handelt sich um ein Sternentstehungsgebiet, in dessen Nachbarschaft sich auch der Pferdekopfnebel oder IC434 befindet.Wieder war es der alte Fuchs W. Herschel, der das Objekt im Jahre  1786 zum ersten mal im Okular bewundern durfte.

NGC_2024_neg

Ich hatte ja noch eine Rechnung offen mit diesem Objekt. Erst letzten Monat hatte ich den Nebel gut im Okular und habs dann auch gezeichnet. Aber ich hatte mir viel zu wenig Zeit für dieses Objekt gelassen und in der ersten  Nacht in Oberried war das Objekt in seiner ganzen Pracht zu bewundern. Das SQM maß über 21,55 und die Durchsicht war wirklich gut. Ich erkenne einen dicken hellen, östlich liegenden  Nebelfetzen, der sich nach Nord/Süd zieht. Eine dunkle kanalartige Region ist südlich schmal und läuft sich nach Norden hin breiter aus. Zwei Sterne begrenzen den Anfang im südlichen Teil und den breiteren nördlichen Teil. Der westliche Nebelanteil ist mehrfach unterbrochen. So scheint es zumindest. Deutlich sehe ich den schmalen südlichen Teil, der das Objekt irgendwie "deckelt". Weiter nördlich folgt ein breiter, größerer Nebel bis zu einer dunklen Brake. Danach ein kleiner difuser Nebelfetzen, der sich bis zu einem Stern z.ieht und dann wieder teilt. Die Nebelstruktur zieht sich dann nordwestlich schwach bis zu einem weiteren hellen Stern. Dort läuft der Nebel diffus aus. Abgesetzt vom Hauptnebel sehe ich eine schwache Nebelinsel im Westen.  

Aufnahme des gesamten Nebelkomplex des Teleskops Vista


NGC 2237/39    Rosettennebel                 GN                 Mon

Der riesige Nebel ist ein Emisionsnebel mit 80,0`x 60,0`!!Die scheinbare Helligkeit beträgt 6mag. Der Nebel besteht aus 3 NGC`s: NGC 2237/38/39. NGC 2244 ist der zentrale Sternhaufen, um diesen sich der Nebel windet. Der Sternhaufen hat eine Helligkeit von 4m8 und ist mit bloßem Auge auszumachen. Diesen Nebel mit größere Öffnung zu zeichnen ist eine äußerst schwierige Herausforderung. Meine zeichnerischen Grenzen überschritt ich da um Längen. Aber dennoch wollte ich das Projekt mal versuchen. Ein Versuch ist es wert!! Denn jede Minute unter dunklem Himmel und danoch bei diesem sagenhaften Objekt ist ein Genuß!!

Die Zeichenstrategie war vom zentralen Sternhaufen die hellen Parts des Nebels irgenwie zu einem Gesamtbild zu formen.Ein Problem ist natürlich,dass man im 31mm 2 Zoll Okular nur den Mittelteil reinbekommt. Der Nebel hat eine mächtige Größe!! Ich versuchte dann von der Mitte aus die hellsten Bereiche zu zeichnen. In 2 Nächten hatte ich schon ein wenig Vorarbeit geleistet. NGC 2244 und NGC 2239 hatte ich soweit schon auf der Skizze. Doch dann kam diese verdammt super Nacht auf der Kreuzleshöhe, die alles wieder durcheinander warf und schwerer machte. Durch die klasse Bedingungen sah das Objekt irgendwie anders aus. Viel mehr Sterne und die Filamente waren deutlicher sichtbar. Da mußte ich anfangs einiges Aufarbeiten und nachbessern. NGC 2237 und NGC 2238 brauchten seine Zeit, aber irgendwie wird man dann immer fertig. Wenn man bei diesem Objekt überhaupt von fertig ausgehen kann.  Die vielbeschriebenen dunklen Schläuche und "Elefantenrüssel" konnte ich nur im Ansatz ausmachen, jedoch keinesfalls duchgehend!!

Danach noch ein forschender Blick durchs Okular. Ich verglich das reale visuelle Bild mit dem was ich da sah und begriff sehr schnell, das der Wiedererkennungswert eher gering war!! Aber nach fast 3 Stunden ist man dann einfach nur müde und man will dann einfach nur heimfahren und schlafen und das trotz einer Ausnahmenacht...

Die Daten der Zeichnung:

RN N unten neg 600p

 

Außerdem beobachtet:

Zu mehr reichte die Zeit in dieser Nacht vom 20/21.11.2012 nicht!!!
 
Hier noch ein paar Abschlußimpressionen vom Sonntag vor unserer Heimreise von Oberried!
 
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Der Nebel hat sich im Tal fast aufgelöst..
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Der Blick nach dem Nebel im Westen am Sonntag von Oberried aus..